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Werkstatt-Report Mai 2024

Mit großen Schritten schreitet die Hauptuntersuchung der Tenderlokomotive 65 1057 voran. Inzwischen wurden viele, kaum sichtbare Arbeiten erledigt, die teilweise doch etwas arbeits- und zeitintensiv waren. So gehörte unter anderem der Ausbau der Reglerwelle aus dem Langkessel dazu. Ziemlich widerspenstig zeigte sich der Dichtflansch beim Ausbau. Viel Rostlöser und Wärme aus dem Schweißbrenner konnten ihn schlußendlich dazu überreden, seinen angestammten Platz zu verlassen. Wenn dies noch nicht genug war, denn der Umlenkhebel an der Reglerwelle, der den Naßdampfregler öffnet bzw. schließt, wollte sich auch nicht so einfach zerlegen lassen. Hierzu mußte zunächst eine passende Stahlpatte mit einer entsprechenden Bohrung versehen werden, um Hebel und Welle auf der Spindelpresse auseinander zu drücken. Dazu mußte dann erst noch ein passender Dorn gedreht und gehärtet werden. Wie in der heimischen Küche wird stundenlang geschnippelt, gebrutzelt und gerührt, hier eben zeitintensiv die Hilfsmittel angefertigt. Aufgegessen ist dann immer schnell und hier vergleichbar nach fünf Minuten Welle und Hebel getrennt, um dies mal anschaulich zu beschreiben, welchen Aufwand einige eigentlich einfach anmutende Arbeiten in der Vorbereitung haben.

    

    

    

    

Zwischenzeitlich haben wir die Ventilspindeln der Dampfventile aus der Fachwerkstatt zurückerhalten. Hier haben wir die Spindelschäfte abdrehen, im Metallspritzverfahren neu beschichten und auf Maß schleifen lassen. Diese Prozedur soll auch an der Reglerwelle durchgeführt werden, um auch hier am Langkessel eine absolute Dampfdichtheit zu erreichen.

    

Auch ging die Instandsetzung der Gewinde an den Gußgehäusen weiter, jedoch wurde die Aufarbeitung durch einen Schaden an der Kompressoranlage ausgebremst. Wir sind guter Dinge, die Druckluftversorgung in den nächsten Wochen wieder inbetrieb zu nehmen um die Gußgehäuse sandzustrahlen. Die Durchgänge für die Kesselarmaturen wurden von Rost und Kalk befreit und auch die Gewinde der jeweiligen Flansche nachgeschnitten und gereinigt.

    

Und zu guter Letzt können wir berichten, daß die Abstimmung über Arbeitsumfang und die Durchführungstermine mit dem Instandsetzungsbetrieb, der die Schweißarbeiten am Kessel der 65 1057 durchführen soll, im Gange ist. Leider nicht so erfreulich war die Nichtfertigstellung von zwei unserer Wagen, die zur planmäßigen Hauptuntersuchung nach Eberswalde überführt wurden. Im dortigen Schienenfahrzeugwerk erhalten der 83 397 Breslau, ein zweiachsiger Personenwagen der Einheitsbauart der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft, sowie der 341-352, ein zweiachsiger Personenwagen in Ganzstahlbauart der Deutschen Reichsbahn der DDR, die entsprechenden Fristuntersuchungen.

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